Fast die Hälfte der österreichischen Staatsfläche, rund 48 % ist mit Wald bedeckt. Das entspricht rund 4 Millionen Hektar. Bereiche der Wertschöpfungskette Wald und Holz sind unter anderem die Forstwirtschaft, die Weiterverarbeitung in der Sägeindustrie, die Zellstoff- und Papierindustrie, die Holzwerkstoffindustrie und die Bauwirtschaft. Ein wichtiger Wirtschaftszweig ist daher auch der Transport des wichtigen Rohstoffes Holz.
Für die Firma Sebastian Jansch aus Gutenstein in Niederösterreich fertigten wir vor kurzem deshalb wieder einen neuen Rungenaufbau samt Anhänger für den Holztransport. Damit kann Holz in unterschiedlichen Längen, Formen und Gewichten befördert werden.
Mit dem MAN TGS.33.510 6x6 Allrad-LKW können neben Nadelhölzern wie z.B. Fichten auch Laubhölzer wie z.B. Buche mit seinen zum Teil krumm gewachsenen Stämmen in Längen von zwei Stößen Zwei- bis Drei-Meterholz oder ein Stoß von drei bis sechs Meter Länge aber auch Schnittholz oder Bauholz auf dem 6500 mm langem Plateau transportiert werden. Speziell beim Transport von Laubhölzern sowie beim Schnittholztransport kann der hier verwendete Aufbau seine Vorteile voll ausspielen. Auch wenn das Stahlplateau samt Stahlstirnwand, gefertigt aus hochfesten Stahlblechen im Vergleich zu Aufbauten ohne Plateau etwas schwerer ist, so gibt es dennoch einige nennenswerte Vorteile. So wird der Unterbau des Fahrzeugs perfekt abgedeckt bzw. geschützt. Selbst abstehende Äste oder auch mal ein herabfallender Baumstamm können dem Stahlblech kaum etwas anhaben. Natürlich kann das glatte Blech auch spielerisch und in kürzester Zeit mit dem Besen von Rinden und kleineren Ästen befreit werden. Ein weiterer Vorteil ist die durch den verschweißten Stahlblechboden höhere Stabilität und die dadurch längere Lebensdauer des Aufbaues.
Zur Montage von Schneeketten sorgen dabei hochklappbare Stahldeckel über der ersten Hinterachse für leichteren Zugang zu den Rädern.
Die Stirnwand mit aufgeschweißtem Fahrerhausschutz ermöglicht es auch Holz in Überlänge über dem Fahrerhaus am Aufbau zu transportieren. Die verstärkten Seitenteile der Stirnwand ersetzen quasi ein Paar Rungen und dienen als Holzanlage beim Zwei- oder Drei-Meterholz.
Apropos Rungen: Beim Aufbau als auch beim Anhänger kommen Stahlrungenstöcke mit ExTe 144 Teleskoprungen zum Einsatz. Dabei sind auf der Fahrerseite Rungen mit Schraubbefestigung und auf der gegenüberliegenden Seite Rungen mit Schnellverschluss verbaut. Nimmt man die Schnellverschlussrungen heraus, können nebeneinander zwei Schnittholzpakete mit einer Breite von jeweils 1,2 m transportiert werden. Die herausgenommenen Schnellverschlussrungen werden dazu beim Aufbau hinter der Stirnwand abgelegt und beim Anhänger auf der Fahrerseite in zusätzlich aufgeschweißte Rungentaschen eingesteckt. Zur Ladungssicherung sind am LKW zwei und am Anhänger vier Autonordic-Gurtkästen mit Spanngurt verbaut.
Das Be- und Entladen der Holzstämme wird mit einem Penz 12Z mit Seitensitz samt Cabrio-Wetterschutzverdeck mit einer Reichweite von 9,5 m verrichtet.
Mit dem 3-Achs Rungenanhänger ohne Plateau mit SAF-Trommelbremsachsen und Einfachbereifung 385/55 R22.5 inkl. Stahlfelgen und einer theoretischen Brückenlänge von 6900 mm können zwei Stöße Zwei- bis Vier-Meterholz oder auch 1 Holzstoß von vier bis neun Meter Länge transportiert werden. Das Eigengewicht beträgt dabei nur 4480 kg. Der Allrad-LKW mit Stahlplateau und drei Rungenstöcken hat ein Leergewicht von ca. 15800 kg.